Test Core Riot XR2 in 7, 9, und 11

Nach 2 Monaten intensiver Testmöglichkeit bei so ziemlich allen Wind und Wellenbedingungen ist Zeit auch hier ein Fazit zu ziehen.

Nach dem 15er LW, der inzwischen zu meinem meistgeflogenen Kite gehört und aus meinem Kitebestand einfach nicht mehr wegzudenken ist, war ich auf die anderen Größen echt gespannt, insbesondere im Vergleich zu den Bandits, die seit den Urbandit (Bandit 1) immer an Bord sind.
Ebenfalls gespannt war ich auch auf die Meinung unserer Kitetrainies, die nun die Wahl zwischen Bandit und XR2  hatten.
Das Aufpumpen erledigt sich mit dem großen Ventil überaus kraftsparend, dafür geht halt in einen 5 Struter auch mehr rein. Die angegebenen 6 PSI sind vielleicht etwas optimistisch, damit das Teil sauber fliegt braucht's meiner Meinung schon etwas mehr, insbesondere nach Wasserkontakt wenn die Luft in den Schläuchen abkühlt wird das Flugverhalten bei zu wenig Druck nachhaltig schlechter, insbesondere bei böigem Wind.
Zunächst fiel mir bei allen Größen besonders das ruhige Flugverhalten auf, auch, oder gerade bei böigem Wind, kein übermäßiges Geruckel an der Bar auch nicht in Grenzbereichen. Die Bar ruft die Power vom Kite absolut linear ab, unterstützt nun von dem meiner Meinung nach übersichtlicherem Adjustersystem der Sensorbar, was sich perfekt einstellen läßt.
Häufig benutzt habe ich auch die Knotenreihe an den Tips der Kites, mit der sich bei grenzwertigen Windbedingungen (High/Low-end) eine eindeutig komfortablere Position an der Bar einstellen läßt.
Die Drehgeschwindigkeit des 11er war mir einen Tick zu langsam, was mich dazu bewog die schnellere Einstellung zu wählen.  Dies ist an der Schlaufenreihe auf den  Tips in Sekunden erledigt. Leider konnte ich subjektiv keine großen Veränderungen feststellen, eher weniger Zug an der Bar, aber nicht unbedingt höhere Drehgeschwindigkeit. Ebenfalls ist der Radius bei Loops recht groß, die der Kite allerdings nur sauber und ohne Schwierigkeiten fliegt wenn die Lenkbewegung entschlossen ausgeführt wird.
Lift und Hangtime sind gigantisch, ein kleiner Zug an der Bar beim Absprung und schon geht es in ungeahnte Höhen. Der Schirm trägt unglaublich lange und konstant, sicherlich hier die Bestnote.
In der Welle ist mir die Reaktion wieder etwas zu langsam, was aber immer noch ausreichend ist um auch hier  jede Menge Spaß zu haben.
Die angegeben Range (11er) von 11-26 kn kann ich nur nach oben hin unterstützen, bei 11 kn passiert noch nicht wirklich was, eher so ab 13kn und mit einem großen Board wird man hier anfangen Spaß zu haben.
Erstaunlich war das fast alle Anfänger und leicht Fortgeschrittene statt zum Bandit zum Core tendierten. Erst bei den Jungs/Mädels die schon mehr drauf hatten kippte das dann etwas mehr in Richtung Bandit5.
Beim 9er und 7er empfand ich die Drehgeschwindigkeit noch ausreichend, klar, kleinere Kites drehen halt schneller, aber da war schon ein überproportionaler Sprung zwischen 11er und 9er, der zunächst schnell zum Lieblingskite meiner Partnerin avancierte. Bei den oft böigen Bedingungen hier sind die Schirme in Stabilität und Komfortabilität kaum zu schlagen und machen trotzdem (fast)  alles mit. Relauch ist super einfach, man muß dem Schirm oft nur etwas Zeit geben, den Rest erledigt er fast von alleine.  Beim Höhelaufen liegt der XR2 wieder ganz weit vorne und bekommt hier wieder volle Punktzahl.
Die Verarbeitung ist perfekt, die Umlenkungen an der Bridle innovativ einfach gehalten und mit Sicherheit besser als Rollensysteme, die sich gerne mal durch Sand blockieren lassen.
Insgesamt ein Schirm der Oberklasse, bei dem wohl mehr Wert auf Stabilität und Komfort gelegt wurde, was natürlich etwas auf Kosten der Agilität gehen muß, aber dafür soll ja der neue GTS2 stehen......ich werde auch die testen und berichten.

Anmerkung:  alle geschilderten Eindrücke basieren natürlich auf eigenen Ansprüchen, Erfahrungen und Neigungen und nehmen nicht den Anspruch auf das Empfinden eines jeden zuzutreffen.  Sicherlich werden andere auch andere Eindrücke zum Fahrverhalten eines Kites haben.