Test Core GTS3
Na, das war doch (k)eine Überraschung. Frei nach
Adenauers Motto, was stört mich mein dummes Geschwätz von gestern, kommt doch
tatsächlich aus dem Hause Hiss ein 3 Struter.....Eigentlich führte da auch kein
Weg vorbei wenn man sich in der Scene nicht steinzeitlich vorkommen möchte.
Aber egal, wichtig ist wie das Teil fliegt, mir ist es eigentlich egal welche
Marke, Philosophie oder Promotion, Haupsache man hat Spaß auf dem Wasser.
Ich hatte das Glück gleich fast alle Größen zu testen, von 6 bis 14 und somit
auch einen entsprechenden Gesamteindruck.
Erst mal fiel mir das Ventil auf, man hatte die seitlichen Nippel (wie beim
GTS2) durch einen durchgehenden Metallsteg ersetzt, der nun zur Arretierung des
Pumpenschlauchadapters dient. Funktioniert etwas besser, aber leider hat man
immer noch keinen besonderen Hebel wenn man den Adapter arretieren will. Hinter
dem Adapter beginnt fast direkt der Schlauch und der eignet sich nicht besonders
zum Drehen. Am Adapter des Pumpenschlauchs wäre generell bei diesem System
Abhilfe nötig. (Pumpenschlauchendstückupdate)
Zum Deflaten ist der halbrunde Einsatz wie beim GTS2 in einer einer
Neoprentasche untergebracht.
Sollte man diese Deflatehilfe nun verlieren, kann man ziemlich blöd aussehen.
Beim Bergen eines mehrfach durchgeflippten Schirmes mit dem Schlauchboot war das
Teil einfach weg und mit dem Finger kam ich nicht an dem Metallsteg vorbei um
die Luft rauszulassen. Als Improvisation reichte dann ein Chickenstick
einer anderen Bar die zufällig noch im Beiboot lag. Bei viel Wind alleine im
kleinen Beiboot schon eine akrobatisch Übung. Wer aber kommt schon auf so
was.......
Mit einem 10er und Imperator V ging`es dann zunächst mal aufs Wasser. Wie schon
beim Vorgänger waren die Barkräfte kaum spürbar, den Druckpunkt findet man aber
sofort.
Lift und Hangtime empfand ich deutlich besser als beim GTS2, wo man auch aktiver
den Absprung setzen mußte.
Schnell und sauber dreht er seine Loops und die Rückmeldung ist wie beim GTS2
exzellent. Über seine Schnelligkeit entwickelt er auch wie der Vorgänger seine
Power und ist da gefühlt noch eine Tick beweglicher und schneller.
Auch empfand ich das Lowend und Upwindeigenschaften etwas verbessert, beim GTS2
kam der Strömungsabriß hoch am Wind radikal, da ist der GTS3 nun etwas smooser
und kündigt das eher an.
Trotz der "nur" 3 Struts hat auch die Stabilität nicht gelitten, ich konnte da
jedenfalls keine großen Unterschiede zu meinem 10er GTS2 entdecken.
Das Fluggefühl war bei allen Größen ähnlich, besonders bis zum 10er hat es
riesen Spaß gemacht. 12 und besonders 14 wirken dagegen schon recht träge, aber
im Vergleich zum Riot immer noch viel agiler, aber diesen Vergleich sollte man
eigentlich nicht machen, Riot ist eine andere Philosphie.
Der GTS3 ist nicht nur ein Kite für Profis, jeder kann den fliegen, man hat das
Gefühl er ist irgendwie runder und in allen Fahrbereichen etwas ausgeglichener
geworden.
Für mich ist der GTS3 im Vergleich zum GTS2 der insgesamt bessere Kite, der
Konkurrenz nicht fürchten muß,.... es gibt ja auch sonst keine "all in one
Future C Kites" ;-))
Insgesamt muß man feststellen das die Entwicklung
der großen Schritte längst vorbei ist. Einen Kite nachhaltig zu verbessern ist
nun mehr im Bereich von Feintunig und Material anzusiedeln. Hier nun alle
Verbesserungen einer Kitelinie eindeutig festzustellen wird immer schwieriger,
für einen Anfänger kaum möglich und sicherlich auch für die Mehrzahl alle Kiter.
Ich bin mir auch des Öfteren nicht sicher, da man oft vom gefühlten Moment
ausgeht und da spielen Wind, Welle, Boardwahl und Tagesform häufig auch eine
maßgeblichere Rolle. Auch der Vergleich zwischen verschieden Marken wird immer
schwieriger, da sich alle der wohl optimalen Form der jeweiligen Linie nähern.