Test Core Riot XR2 LW 15 (August-Oktober 2011)
Auf meinen ersten großen Kite war ich echt gespannt, da
meine größten Kites meistens 11er waren.
Für das große Paket was ankam war der erste Eindruck,
"echt leicht"
Also auspacken und aufpumpen. Das große Ventil ist für
das Aufpumpen eines so große Kites echt hilfreich und funktionierte perfekt.
Leider war die Sensorbar wegen bekannter Schwierigkeiten
noch nicht lieferbar, also kam meine F-one Bar zum Einsatz. Ging problemlos,
wenn man die Frontleinen mit zwei kurzen Leinen am Ende so umbaut das der
Knoten am Ende ist. Die somit etwa 8 cm längeren Frontleinen ließen ich durch die
untere Knotenreihe der F-one Steuerleinen oder durch das verkürzen der
Frontleinen ebenfalls an der unteren Knotenreihe problemlos trimmen.
Der Start ging problemlos und der Kite hing bei etwa 8kn
schon am Himmel. Fahren ging allerdings mit meiner 39er Session noch nicht
wirklich, da fehlte dann doch noch etwas Wind.
Erstaunlich ist der gute relaunch für einen so großen
Kite. Bar loslassen (er legt sich fast immer irgendwann auf den Rücken, die
Mittelleine etwas anziehen, Steuerleine greifen und schon wandert er zum
Windfensterrand wo er einfach auf dem Tip stehen bleibt und auf den
Startimpuls wartet, easy going.
Der Lenkimpuls sollte bei wenig Wind eindeutig sein,
dann aber entwickelt der Kite bei inzwischen 13 kn Wind ein schönes
ausgeglichenes Fluggefühl und beachtlichen
Grundzug. Die Depower macht einen recht linearen Eindruck und man hat nie das
Gefühl einen großen Kite zu fliegen. Sofort gelingen Sprungwende und
Transitionssprünge bei denen der Kite sich auch problemlos durchloopen läßt,
wirklich erstaunlich auch Lift und Hangtime.
Der Wind nahm zu und der Windmesser am Boot pendelte so
zwischen 16 und 20 Kn. Danach wird es dann doch grenzwertig für meine 75kg,
aber bis 20kn vermittelte mir der xr LW echten Fahrspaß und das auch bei Wind
schon ab 10kn.
Sicher steht der schon bei 8kn am Himmel und Windlöcher
von 8kn schluckt er auch problemlos, aber erst ab 10kn zog er dann sichere
Höhe, immer abhängig natürlich auch von der Brettgröße.
Nun bin ich auf den Unterschied mit der Session 41 aus
2011 gespannt. Sicher ist damit noch Potential vorhanden.
Teil2.
mit Original Sensorbar und Spleene Sessioen 41 2011
1. Tag
Mit nun 27m Leinenlänge und Originalbar fand ich das
Flugverhalten noch besser, irgendwie fühlte sich nun alles noch sauberer an.
Vielleicht geben die 3 m Leinenverlängerung dem Kite eine etwas gestrecktere
Form was nach meinem Empfinden schon spürbar ist.
Mit meiner 41 Session war ich dann auch der einzige der bei
etwa 9-11 kn auflandigem recht konstantem Wind Spaß hatte. Alle anderen
Versuche mit Kitegrößen teilweise sogar bis 16m² vom Strand wegzukommen und
Höhe zu laufen scheiterten, vielleicht nicht zuletzt auch an den dann doch
wohl zu kleinen Boards. Der Xr2LW durchflog echte Windlöcher und die Session
hielt die Gleitphase. Insgesamt ist die Ideallösung die perfekte Abstimmung
von Kitegröße und Boardgröße.
2. Tag
Etwas mehr Wind dann am 2. Tag.
So um die 13-20kn konstant West sideshore.
Mal sehen wie der XR2 mit einem Freerideboard läuft. Also
kam Trax4 136/40 zum Einsatz.
Sofort hat man sich wieder wohl gefühlt und die erste
Sprünge gingen weit nach oben, lange Hangtime in der sich der Schirm auch
problemlos durchloopen lies. Der Adjuster für den Trimm war einfach zu
bedienen und ohne Kraftaufwand verstellbar. Der Kite vermittelte bei jeder
Windstärke das gleiche ausgeglichene sichere Gefühl, selbst bei 20kn und fast
voll durchgezogenem Adjuster lief es noch prima. Wichtig erscheint mir das der Kite gut aufgepumpt ist, ansonsten hat man bei stärkerem Wind ein etwas
schwammiges Gefühl. Irgendwann war aber dann doch Schluß, schätze so bei 22kn
wurd's dann doch eng für mich. Aber auch hier, bei mehr Wind, ist das passende
Board sicher auch von Bedeutung.
Insgesamt ein Schirm den ich so schnell nicht mehr
hergeb.
3 Tag:
Session zu viert:
Ein Traumtag, niemand am Strand, da die Saison fast vorbei war und Ostwind
9-13kn
Der erste Kite am Himmel war mein 15er. Schnell fanden sich dann auch andere
Kiter ein, aber unter 16ern ging nichts. Meine Freunde hatte ich zu einer
Leichtwindsession "eingeladen" da deren größter Kite ein 12er war. Also am
Start waren ein Mädel mit 46kg und drei Jungs 70, 75, und 85 kg mit meiner
Spleene Session 39. Insgesamt 5 Stunden war der Kite ununterbrochen am Himmel.
Wirklich alles was möglich war wurde ausprobiert und natürlich vom Strand
kommentiert. Erstaunlich was der Kite so alles hergibt, bei etwa 13kn
waren schon verhältnismäßig hohe Sprünge drin, hätte vorher niemand geglaubt.
Der gute Lift unterstützt daher recht viele Tricks, die man bei Leichtwind so
nie für möglich gehalten hätte. An diesem Tag sind nur 2 Kites wirklich
gefogen, 17er Flysurfer und meiner.......keine Sorge mehr vor Tagen wie
diesen, wo man fast Kiten könnte, aber so eben halt nicht. Mit dem XR2LW
geht's.
Nachträge:
-Alle die den Kite bisher geflogen haben waren begeistert.
-Der xr2LW hat mir etwa 30% mehr Kitezeit
beschert. (Porto Liscia - Porto Rotodo Sardinien)
-Sollte der Verschlußstopfen irgendwann mal nur schwer oder gar nicht auf das
Inflate/Deflate Ventil wollen, ein wenig Vaseline oder Silikonfett mit einem
Q-Tip auf den O-Ring in der Verschlußkappe gepinselt wirkt Wunder, notfalls
geht's auch mit Sonnencreme und einem Stöckchen. Ging danach
wieder perfekt
Mai - Juli 2012
---------Porto Liscia-------- Fazit
Mein meistgeflogener Kite in dieser Saison bisher.
Man glaubt kaum das man einen so großen Kite fliegt. Ich bin eigentlich kein
Freund von Superlativen, aber das Teil beschert einem bei Leichtwind so was an
Spaßfaktor, hätte ich nie für möglich gehalten.
Jeder, aber ohne Ausnahme, der das Teil geflogen ist kam mit einem Grinsen vom
Wasser. Alles an Tricks ist möglich, irrer Lift und Hangtime, Kiteloops, alles
geht, während andere mit ähnlich großen Kites nicht mal Höhe laufen. (liegt
aber auch an meiner Session 41, die hervorragend zu dem Kite paßt).
Die etwas höheren Barkräfte (im Vergleich zu den kleineren XR's) bekommt man
durch's umknüpfen der Aufnahmen an der Fronttube geregelt, was mir dann noch
etwas komfortabler erscheint.
Ist dann zu viel Wind für den 15er kann man direkt auf einen 11er oder sogar
10er umsteigen. Dazwischen braucht man nichts.
Bei der angegeben Range von 8-20kn kann ich dem oberen Bereich voll zustimmen,
allerdings bei 8kn geht's selbst mit einer Monster Door bestenfalls Downwind
und sollte man den Kite bei weniger als 10kn mal aufs Wasser semmeln ist erst
mal Schicht, unter 10 kn Wind klappt der relaunch nicht wirklich. Also einfach
das Teil am Himmel halten.
Leider ist das Teil nicht ganz preiswert, aber sicher jeden € wert.
Hier wird die nächste Modellpflege für Core zu einer echten Herausforderung.